Die Veranstaltung in Zeltweg stand unter dem Motto "50 Jahre Bundesheer" und "Ausmusterung des Draken", und die meisten der Anwesenden waren sicher vor Ort, um den alten Recken noch mal in der Luft zu bewundern bzw. um seinen Nachfolger in Aktion zu sehen.

2005 war die vierte große Flugveranstaltung auf dem Flugplatz Hinterstoißer, wobei die erste 1997 noch nicht Airpower genannt wurde.

Ein paar statistische Daten und das Angenehmste vorneweg: der Eintritt war frei. Lediglich 5,- € Parkgebühren waren zu berappen. An dieser Stelle verweise ich gerne und mit wachsender Begeisterung auf den Vergleich mit der Air Tattoo in Fairford, wo man täglich rund 50,- € an die Kasse schaufeln darf für ein vergleichbares Flugprogramm.

Die begeisterte Menge

Laut offiziellen Angaben haben sich Piloten aus 20 Ländern mit 230 Fluggeräten beteiligt. Ich habe es nicht gecheckt, es mag eine eher optimistische Angabe sein, aber es bleibt auch bei Abzügen in der B-Note weiterhin sehr imposant.
Es standen Parkplätze für 55.000 Autos, 270 Busse und 1000 Motorräder bereit, für Notfälle 45 Ärzte, 50 Pfleger und 6 Hubschrauber. Für den Fall der Fälle waren auch 40 Krankenhäuser in die Planung integriert. 2000 Mann, davon 2 Drittel vom Bundesheer, hatten sich seit Wochen bemüht, alles perfekt herzurichten. Die Veranstalter waren das Bundesheer, Red Bull und die Steiermark, die alleine 540.000 € beigesteuert hat.
60.000 Flaschen Cola, 100.000 Flaschen Bier, noch mehr Wasser, 80.000 Schnitzel, 100.000 Bratwürste und 10 Tonnen Eis wurden bereitgestellt und auch größtenteils vernichtet. Für die Region war es finanziell mal wieder ein Segen, die Besitzer von Unterkünften, aber auch Lebensmittelgeschäften, Restaurants und Tankstellen haben gejubelt. Es gab 50.000 Übernachtungen und im Umkreis von 50 km nahezu keine freien Betten mehr.

Die Zuschauerzahlen haben ebenfalls gestimmt: abgesehen von den Trainingstagen, die ebenfalls viele Zaungäste verfolgt haben, hat man am Freitag 80.000, am Samstag sogar 170.000 gezählt. Das hat natürlich für ein Verkehrschaos gesorgt, am Samstag morgen waren es 25 km.
Die Merchandising Produkte wie Kappen, T-Shirts und Klappstühle waren bereits am Freitag zu 70 % verkauft.
Die Gesamtkosten der Airpower betrugen rund 2,1 Millionen Euro, aber der in der Region verbleibende Gewinn betrug 15 Millionen Euro.

An Prominenz hatte es auch nicht gemangelt: abgesehen vom Milliardär Dietrich Mateschitz, dem Boss von Red Bull kamen noch der Chef der österreichischen Luftstreitkräfte Generalmajor Erich Wolf und die Landeshauptfrau Waltraud Klasnic, also die drei Hauptveranstalter. Außerdem Wirtschaftsminister Bartenstein, Verteidigungsminister Platter, Wirtschaftslandesrat Schöpfer und einige Größen aus Show und Sport.

Schwerkraft vs. Höhenflug

Erste Hilfe garantiert

Charmantes Cam-Girl


Wie immer war der Sonntag ohne Flugbewegungen, um sich nicht den heiligen Zorn der Anwohner und der Grünen zuzuziehen. Aber mit dem Vorziehen der Show auf Freitag und Samstag konnten alle gut leben.

Der Freitag präsentierte sich bei bestem hochsommerlichem Wetter, während der Samstag ab Mittag mit einigen fürchterlichen Gewittern glänzte, die für eine gewaltige vorzeitige Abwanderung gesorgt haben.

Kandidaten für die Bodenausstellung


Die Bodenausstellung präsentierte sich recht übersichtlich; nicht zu wenig, nicht zu viel, nicht sichtbehindernd. Deutsche Maschinen wurden nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft entdeckt; wenn auch nur mit Trick 17. Da ja vor geraumer Zeit von unserem allseits geschätzten Luftwaffenobersten Stieglitz das Verbot ausging, Jetdisplays der Luftwaffe zu fliegen, hat man sich hier in Zeltweg eines Testpiloten von EADS bedient, der unseren Eurofighter, der vom JG 73 in Laage gestellt wurde, publikumswirksam vorgeführt hat. Ansonsten hätten die Österreicher als Neukunden des Typhoon, wie er als Exportversion heißt, in die Röhre gesehen. Wie tief können wir noch sinken?

Deutsche Phantom (schwer zu entdecken...)

EF 2000 aus Laage


Einer der größten Teilnehmer für die Bodenausstellung war eine Hercules C-130 J, aber der voluminöseste folgte noch. Während der Abendveranstaltung, die leider nicht öffentlich war, kam unerwartet noch eine Beluga der Airbus-Werke an. Die Beluga ist mit einer Länge von 56 Metern und einer Spannweite von 45 Metern schon eindrucksvoll, aber am imposantesten ist natürlich der riesige Rumpf, mit dem Teile des Airbus von einer Produktionsstätte zur anderen geflogen werden. Die maximale Nutzlast liegt bei 47 Tonnen, dann allerdings nur mit einer Reichweite von 1.600 Kilometern, während sie bei Beladung mit nur 26 Tonnen auf 4.500 km steigt.

Hercules

Nächtlicher Besucher


Hier noch weitere Eindrücke der Bodenausstellung:


Neue Funktion des Draken: Regenschutz


Das waren noch einige Eindrücke des Staticdisplays, dann geht der Report weiter mit:

Zeltweg 05: Österreichs Airpower

Zeltweg 05: Ausländische Luftwaffen

Zeltweg 05: Aerobatic Teams

Zeltweg 05: zivile Teilnehmer

Unterm Strich kann man sagen, es war eine würdige Airshow zum 50-jährigen Bestehen des Bundesheeres; ich hätte mir vielleicht eine ausführlichere Beschäftigung mit dem Draken gewünscht, aber meine Einstellung dazu mag auch extrem sein. Das Programm jedenfalls war sehr abwechslungsreich, das einzige Haar in der Suppe war das schlechte Wetter am Samstag, ähnlich wie bei der Airpower 2003, aber das ist nun beim besten Willen einfach nur Pech. Genauso kann man von großem Glück sprechen, dass der Feitag sonnig und optimal war.

Wir freuen uns jetzt schon auf die Airpower 2007!

Eine DVD über dieses unvergessliche Erlebnis bekommen Sie bei www.vph-airshowvideos.de, wie immer professionell gefilmt und kommentiert!

Bis zum nächsten Mal,
Ihr und euer Kai Haarmann


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