Wir kommen zur zweiten Staffel, der phamous 732., wie sie sich selbst nennen. Ihre Geschichte begann am 1.10.1994, als die beiden Pferdsfelder Staffeln zur 732. zusammengelegt wurden. Zunächst blieben sie aber in Pferdsfeld, die Verlegung fand erst 1997 statt, die letzte der 16 F-4 landete am 7. Juli.
Der Blickfang der Staffel ist die erste auf einem bundesdeutschen Fliegerhorst aufgestellte "Gateguard"- Phantom (natürlich gibt es z.B. schon lange eine in Spangdahlem, aber die Basis ist amerikanisch). Es handelt sich um eine F-4E aus amerikanischen Beständen. Sie ist erst Tage vor dem Flyout hier aufgestellt worden.

F-4 E Gateguard

Teile der 2. Staffel

Souveniers von Gaststaffeln

Auch das Staffelgebäude der 732. zeugt von zahlreichen Staffelaustauschen. Das Gebäude ist nach Abschied der Staffel verwaist, wird aber im Laufe der Zeit auf die Erfordernisse einer Eurofighter-Schulstaffel angepasst und erweitert.

Bar in Phantom Design

MiG in Käfig

Die Bar ist gänzlich anders hergerichtet als in der ersten Staffel. Es herrscht keine Wohnzimmeratmosphäre, dafür ist der Tresen in Handarbeit zum Umriß einer F-4 gestaltet worden. Einige Teile stammen noch aus Pferdsfeld. Natürlich darf das Wesen mit dem langen Hut nicht fehlen, das Eingeweihten als Phantom II Symbol steht. Die Kameraden der ersten Staffel werden hochgenommen, indem man sich ihre MiG's in einem Käfig hält.

Für die Unterbringung der Phantoms wurden neue Schutzgebäuden errichtet, die demnächst den Eurofighter beherbergen sollen. Es sind keine Einzelshelter wie bei den MiG's, sondern zwei Gebäudekomplexe für je 6 Maschinen (die Crews haben sie sinnigerweise Sixpacks getauft...).

Preflight Checks

im Sixpack

Auf dem Weg zur Runway

Phantom-History:
Die Phantom ist einer der erfolgreichsten Nachkriegsflieger, zahlenmäßig nur übertroffen von der F-86 und der MiG-21. Die gesamtamerikanische Produktion belief sich auf 5.057 Stück plus 138 in Japan in Lizenz gebaute. Sie lief 20 Jahre lang durchgehend von 1959 bis 1979 vom Band, während des Vietnamkrieges mit einer Monatsstückzahl von 72.
In der Luftwaffe wird sie ausschließlich als Abfangjäger eingesetzt. Im Rahmen der Kampfwertsteigerung wurde sie zum Beispiel mit dem Hughes APG-65 Radar ausgerüstet, daß ihr eine look down - shoot down Fähigkeit verleiht. Das heißt, es können tieffliegende Ziele erfaßt und bekämpft werden. Außerdem ist sie mit der vorhin schon erwähnten Abstandswaffe AIM-120 AMRAAM ausgerüstet, einer Advanced Medium Range Air to Air Missile. Für den Luftkampf stehen außerdem die AIM-7 Sparrow, AIM-9 Sidewinder, AGM-Maverick sowie AGM-88 HARM, also High Speed Anti Radar Missile zur Verfügung. Die weitere Bewaffnung besteht aus einer 20mm Gatling Kanone mit 639 Schuß sowie insgesamt 7 Tonnen Waffenlast an 9 Außenstationen. Statt Waffen können aber auch Außentanks oder Störbehälter angehängt werden.

Line Up zum letzten Massenstart

Das maximale Startgewicht ist bei rund 27 Tonnen erreicht. Ihre General Electric J79-17A Triebwerke liefern einen Gesamtschub von 11.800 ohne bzw. 17.900 Kilopond mit Nachbrenner und verleihen ihr eine maximale Geschwindigkeit von über Mach 2. Die Reichweite mit Zusatztank beträgt 2.200 Kilometer. Als Start- und Landestrecke benötigt sie etwa 900 Meter, die Start- und Landegeschwindigkeit liegt zwischen 270 und 300 km/h. Alle diese Angaben variieren natürlich je nach Version bzw. Infoquelle.
Alle F-4 der Luftwaffe werden bis 2012 sukzessive durch den Eurofighter ersetzt, bis dahin ist die EADS Military Aircraft für die Wartung zuständig.

F-4 F und MiG-29

"Luftverteidigungsdiesel"

17.900 Kilopond

Der letzte Einsatz:
Mein Besuch in Laage war nicht zufällig, sondern bewußt genau im März 2002 gewählt. Das JG 73 rüstet auf den Eurofighter um, dafür hat die zweite Staffel den Anfang gemacht und ihre Maschinen abgegeben. Vorher hat das Geschwader es noch einmal richtig krachen lassen. Am letzten Flugtag haben sie einen Verband von zwölf Maschinen in den Himmel geschickt, acht Phantoms und vier MiG's.

Landebreak

"Twelve Ship"

Letzter Überflug der 38-31

Die Twelve-Ship-Formation kam zur Landung in drei Vierer Formationen über den Platz, allerdings leider in so größer Höhe und so weit auseinandergezogen, daß kein gutes Foto entstanden ist. Der besonderen Gelegenheit halber haben wir es trotzdem eingebunden.

Der Staffelkapitän machte einen letzten Überflug mit der sondermalten 38-31 und damit schloß sich das Kapitel F-4 im JG 73. Die Bemalung wurde im April in der Werft in Jever wieder entfernt, wird also nicht mehr auf Airshows zu sehen sein.

Nach der letzten Landung traf sich die Staffel, um den Last Flight gebührend zu begehen.

Last Flight


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Hier geht es zum Report über die 1. Staffel, die Fabulous Fulcrums!

Hier geht es zum Report über das Phantom Phlyout vom 14. März 2002!


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