MAKS Moskau 2007 |
Bodenausstellung |
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Offiziell sollen rund 600.000
Zuschauer hier gewesen sein, aber inoffiziell wesentlich mehr, weil
zum Schluss angeblich Tausende ohne Ticket reingekommen sind. Grund:
es wurden nur 600.000 Tickets gedruckt... Ob das nur ein Gerücht
ist oder wirklich stimmt, werden wir wohl nie erfahren, aber wundern
würde es mich nicht.
Eröffnet wurde die 8.
Internationale Luft und Raumfahrtmesse MAKS 6 Tage vorher am 21. August
durch Präsident Putin. Obwohl immer wieder beteuert wird, z.B
Le Bouget bald das Wasser reichen zu können, nehmen sich die Verkaufsabschlüsse
trotz beeindruckender Zahlen aber nach wie vor eher bescheiden aus;
immerhin wurden Geschäfte in Höhe von rund 3 Milliarden US
$ abgeschlossen.
540 russische und 247 ausländische
Firmen aus 38 Ländern waren unter den Ausstellern. Am Boden waren
260 Maschinen zu sehen, der Löwenanteil natürlich russisch.
Die Ausstellungsfläche der 15 Pavillons erstreckte sich thematisch
aufgeteilt auf knapp 40.000 m². |
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In den 6 Showtagen fanden 200 Demonstrationsflüge
statt, dabei konnten 35 verschiedene Flugzeugtypen in der Luft bewundert werden; einige
von ihnen sind allerdings nur an den Fachbesuchertagen geflogen.
Die Runway ist nicht nur die angeblich breiteste
sondern mit knapp 5 km auch die längste der Welt. Für Ordnung und Sicherheit
sorgten über 7 000 Miliz- und Militärangehörige. Außerdem waren
Hubschrauber der Luftstreitkräfte, das Luftüberwachungssystem "Oko"
sowie Motorboote im Einsatz. Abgesehen von den großen Sicherheitsabständen
waren aber die Lichtverhältnisse das größte Manko, zumindest für
die Fotografen.
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Bei
Spottern beliebt: ausgemusterte... |
...verschrottete
Maschinen |
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Nachdem man das Chaos im Eingangsbereich
hinter sich gebracht hat, macht man am besten zunächst einen kleinen Rundgang
durch die Bodenausstellung. Wer das erste Mal auf der MAKS ist, wird aufgrund der zahlreichen
seltenen russischen Maschinen in Verzückung ausbrechen.
Eine Besonderheit war zum Beispiel die frisch
restaurierte Tu-144, die von charmanten Hostessen ins rechte Licht gerückt worden
ist.
Die Tupolew ist die letzte voll ausgestattete
Concordski und wurde vom Zhukowsky Heroes Club gekauft und restauriert. Von 16 gebauten
sind nur 7 übrig geblieben und werden in verschiedenen Museem gezeigt. Wer hätte
gedacht, dass dieses Exemplar noch Anfang des Jahres kurz vor der Schrottpresse stand?
Die Amerikaner waren auch gut vertreten mit
einer B-52, einer C-17, einer KC-135 sowie F-15 und F-16. Kleiner Gag am Rande: während
der Show versuchte ein superreicher Russe die Amerikaner zu überreden, ihm doch
ihre B-52 zu verkaufen. Der Preis wäre ihm völlig egal, aber die Maschine
wär doch supercool. Sie konnten ihn aber von der Sinnlosigkeit seines Ansinnens
überzeugen.
Weitere West-Gäste waren zwei Mirage F-1
aus Colmar.
Einziger (nicht ernstgemeinter) deutscher Beitrag
war der Nachbau eines Stuka mit der pfiffigen Noseart "Hitler kaput!"...
Und damit kommen wir zur reichhaltigen Palette
der russischen Jäger und Jagdbomber, aufgegliedert nach Herstellern, wir fangen
mit Sukhoi an. Auch die brandneue Su-34 war dabei, später sogar auch im Flugprogramm.
Die Su-34 ist bisher ein ganz seltenes Schätzchen
am Airshowhimmel gewesen. Am 19. Dezember 2006 wurden die ersten beiden Maschinen an
die Luftwaffe übergeben. 200 Stück dieses Jagdbombers sollen als Ersatz für
über 700 Su-24 und Tu-22 eingeführt werden. Parallel dazu werden einige der
Vorgänger zur Su-24M2 aufgerüstet.
Um der amerikanischen Strike Eagle was entgegensetzen
zu können, sprich um auch Angriffe im feindlichen Hinterland durchführen
zu können, begann 1983 die Entwicklung eines schweren Jagdbombers. Er sollte schnell
und wendig sein, viel Waffen mitnehmen können und eine hohe Reichweite haben,
als Basis diente die Su-27. Das Ergebnis ist eine sehr große Maschine geworden,
die durch Luftbetankungsmöglichkeit fast unbegrenzt in der Luft bleiben kann,
und auch für die Besatzung wurde gesorgt durch Toilette, Kühlschrank, Mikrowelle
und eine Liegemöglichkeit. Eine vollständige Auslieferung wird nicht vor
2020 sein, dazu kommen eventuelle Exportvarianten unter der Bezeichnung Su-32. Ich
denke, die Maschine hat noch eine große Zukunft.
Dahinter dann die Maschinen von Mikoyan. Fast
alle der hier ausgestellten Maschinen gab es später im Flugprogramm zu sehen.
Leider die MiG-31 wieder nicht, noch nicht einmal am Ende der Show zu Besucherflügen;
diese Ära ist leider vorbei.
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Auch der neueste Airliner Il-96-300
war vor Ort. Kurioserweise wurde ausgerechnet dieses Flaggschiff einen
Tag nach der MAKS gegroundet, und damit auch Putins VIP-Jet.
Ansonsten ragten vor allem
Versionen der Ilyuschin 76 heraus. Eine Testversion der Il-76 war mit
dem neuen D-30-KP-3 "Burlak" Triebwerk ausgestattet. Die
Triebwerke liefern 13 Tonnen Schub, sind leiser und 10% sparsamer.
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Weiteres Heavy Metal kam aus der Ukraine in
Form einer Tu-160 Blackjack sowie einer Tu-95 MC bei den Helikoptern haben vor allem
der Kamov 52 und die Mi-28 für Aufsehen gesorgt.
Und damit zum Flugprogramm.
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