Der Open Dagen der niederländischen Luchtmacht fand am 06. und
07. Juli 2001 auf der Basis Leeuwarden statt. Die Air Base liegt nordwestlich der Stadt
Leeuwarden und ist der einzige Luftwaffenstützpunkt im nördlichen Teil der
Niederlande.
Die Basis:
dort sind zwei Fighter-Squadrons stationiert: die 322 und 323, beide mit der Lockheed
Martin F-16 AM/BM ausgerüstet. Ferner liegt hier die 303. Search and Rescue Squadron
mit ihren Bell AB 412 SP.
Als eine der am stärksten frequentierten Basen der RNlAF ist die Basis Teil des
Joint Command Centre (JCCENT) der NATO, eine der drei Joint Sub-Regional Commands of
Allied Forces Northern Europe (AFNORTH) und eine der beiden Regional Headquarters of
Allied Command Europe (ACE), befehligt vom Supreme Allied Commander Europe (SACEUR).
Die F-16 sind im sogenannten swing-role Konzept integriert; das bedeutet, daß
beide Staffeln mindestens für zwei Aufgaben qualifiziert sind. Die offensive Aufgabe
besteht aus der Unterstützung der land- und seegestützten Kräfte, die
defensive Aufgabe ist die Luftverteidigung im Rahmen der NATO. Dieses Konzept hat sich
im ehemaligen Jugoslawien bewährt, wo holländische F-16 mit Luft-Luft und
Luft-Boden Waffen ausgerüstet als Swing Combat Air Patrol Missionen im Rahmen
der NATO Rapid Reaction Force Einsätze geflogen sind.
Nicht zuletzt ist Leeuwarden Heimat der QRA, der Quick Reaction Alert Force. Piloten,
Flugzeuge und Bodenpersonal sind rund um die Uhr im Alarmzustand, um im Notfall innerhalb
weniger Minuten eindringende Flugzeuge abzufangen.
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Volles Haus in Leeuwarden |
Auszug aus dem Static
Display |
History:
1936 begann der Bau des Flugplatzes Leeuwarden, 1938 wurde er in Betrieb genommen,
zunächst nur mit ziviler Nutzung. Allerdings herrschte außer ein paar Zwischenlandungen
der KLM kaum Flugbetrieb. Das änderte sich schlagartig mit dem Einmarsch der deutschen
Wehrmacht am 10. Mai 1940. Die Luftwaffe übernahm den Platz, befestigte die Startbahn
und verdoppelte sie auf 1.600 Meter Länge. Von hier starteten darauf Me-109 und
Me-110 Tag- und Nachtjäger sowie Bomber, hauptsächlich um Ziele in England
anzugreifen. Das Resultat waren zahlreiche Angriffe der Briten auf Leeuwarden, wobei
der heftigste am 16. September 1944 mit 48 Lancaster Bombern das Ende als operationelle
Basis der Luftwaffe einläutete. Vor der Befreiung der Niederlande am 13. April
1945 zerstörten die Deutschen all das, was noch nicht den Bomben zum Opfer gefallen
war und machten damit die Basis vorerst unbrauchbar.
Nach dem Krieg wurde sie weitgehend instandgesetzt, und ab 1946 begann KLM von hier
mit Charterflügen zwischen Amsterdam, Leeuwarden und Groningen.
1949 übernahm die Royal Netherlands Air Force den Flugplatz und wurde in den Anfangsjahren
der NATO eine der am stärksten frequentierten Basen Westeuropas. Hier wurden auch
mit der Gloster Meteor die ersten Jetfighter Hollands stationiert. 1956 wurden die
Meteor gegen die Hunter getauscht (eine der Hunter ist nahe des Haupteingangs ausgestellt).
Leeuwarden bekam dadurch eine stärkere Bedeutung in der Luftverteidigung, was
wiederum zur Folge hatte, daß zahlreiche Besuche anderer Luftwaffen zu Übungszwecken
erfolgten. Von 1964 bis 1979 operierten die 322. und 323. Squadron sehr erfolgreich
mit dem Starfighter, bis schließlich am 6. Juni 1979 der Siegeszug der F-16 begann.
Mit dem Midlife Update werden die F-16 weit bis ins neue Jahrtausend ihren Dienst versehen.
Am 30 Juni 1977 wurde außerdem die Search and Rescue Einheit von Soesterberg
zur Leeuwarden Air Base verlegt, die zunächst mit der Alouette III, ab 1994 mit
der Bell AB 412 SP ausgerüstet wurden.
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F-15 in Tiger Meet Bemalung
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Typische Bemalung der
323. Squadron |
Die Show:
das Static Display war wie immer bei den Open Dagen der Kon. Luchtmacht nicht nur umfangreich,
sondern auch insofern interessant, daß man nicht wie bei der Air Tattoo mindestens
zehn Maschinen gleichen Typs nebeneinander stellt, sondern Feinheiten präsentiert,
die man nicht überall sieht, also Qualität statt Quantität.
Zum Beispiel war je eine ein- und doppelsitzige A4 Skyhawk aus Singapur zu sehen. Obwohl
man sie selten zu Gesicht kriegt, sind aber bereits seit 1998 18 Maschinen dieses Typs
in Cazeaux / Frankreich stationiert und bilden die 150. Squadron. Interessanterweise
sind sie damals mit dem Schiff herübergebracht worden. Cazeaux wurde ausgesucht,
weil dort bereits ein geeignetes Trainingszentrum bestand, in dem die französischen
Piloten auf Alpha Jets geübt haben.
Jedes Training für die A4-Piloten dauert 9 Monate, dabei werden rund 120 Einsätze
geflogen mit den Schwerpunkten Instrumentenflug, Tief- und Formationsflug sowie Bombenabwürfe.
Die Vereinbarung wurde zunächst für 20 Jahre abgeschlossen, wird aber wahrscheinlich
über 2018 hinaus verlängert werden.
Die Niederlande sehen sich seit geraumer Zeit nach einem Nachfolger
für ihre F-16 um. Natürlich hat das noch viele Jahre Zeit, aber die Entwicklungs-
und Nutzungszeiten von Flugzeugen sind langwierig, und was später eingeführt
wird, sollte jetzt zumindest schon in der Erprobungsphase sein. Zum Zeitpunkt der Airshow
standen die Rafale, der Eurofighter, die Gripen und die F-18 zur Diskussion, aber auch
die Joint Strike Fighter X-32 und X-35. Die gab es freilich nur als Mock Up zu sehen,
wie den Eurofighter auch.
Die Boeing X-32 besticht nicht unbedingt durch Eleganz, erfüllt aber die den Ingenieuren
gestellten Aufgaben. 2D-Schubvektordüsen für Kurzstarts und Senkrechtlandungen,
große Reichweite durch voluminöse Flächentanks. Die internen Aufnahmeschächte
nehmen zwei 450 Kilobomben und zwei AIM 120 C AMRAAM-Raketen auf. Zusätzlich können
außen zwei 900 Kilo Bomben und weitere Raketen angebracht werden, allerdings
unter Verlust der Stealtheigenschaften. Das Triebwerk leistet 155 Kilonewton. An Zuladung
sind knapp 7 Tonnen Sprit und gut 5 Tonnen Waffen vorgesehen. Die Höchstgeschwindigkeit
liegt bei Mach 1.5, die Reichweite mit Waffen um die 1.100 Kilometer. Außer Boeing
spielen in dem Programm auch McDonnell Douglas und British Aerospace eine Rolle. Als
Kunden kämen die US Navy, das Marine Corps, die US Air Force und England mit rund
2.800 Stück in Frage.
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Boeing X-32 |
X-32 |
Lockheed Martin X-35 |
Die Lockheed Martin X-35 ähnelt der F-22, die Triebwerksleistung
und Waffenzuladung entsprechen denen der XF-32. Die Reichweite ist mit 1.500 km rund
400 Kilometer weiter, die möglichen Abnehmer gestalten sich wie bei der XF-32.
Die Anschaffung egal welchen Musters des Joint Strike Fighters geschieht mit dem Ziel,
langfristig die F-16, F-18, A-6 und Sea Harrier abzulösen. Die F-14 wird kurzfristig
durch die F/A-18 E/F Super Hornet ersetzt.
Die weitere Bodenausstellung war interessant, bot aber außer einer F-15 mit (bescheidener)
Tigerbemalung keine Besonderheiten.
Die Basis hatte sich am Freitag mit 100.000 Zuschauern gefüllt; am Samstag kamen
sogar 150.000. Es gab zwar ein paar kleine Enttäuschungen, so ist z.B. die angekündigte
F-117 ferngeblieben, aber bei dem geballten Flugprogramm ist keine Lücke entstanden.
Im Vorprogramm waren das Seagull Team auf Piaggio P-149, dann eine Pitts Special, das
Victor Romeo Team auf PA-28 Archer und schließlich die Blue Formation zu sehen.
Den Wachmacher hat die Tornado F-3 vom Firebirds Team aus Coningsby gegeben. Die Firebirds
kommen von der 56 (Reserve) Squadron, was keine aktive Einheit ist, sondern als OCU
fungiert.
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Nose Art auf der B-25 |
Tornado ADV |
"Firebirds" |
Es folgte die B-25 Mitchell; sie gehört zur Duke of Brabant Air
Force. Das ist eine 1988 gegründete Vereinigung, die mittlerweile diese B-25,
eine Mustang, eine Spitfire, eine Beech Staggerwing, eine Piper Super Cub und eine
Fokker S-11 ihr Eigen nennt.
Die B-25 ist nach ihrem Erstflug im August 1940 insgesamt 9.889 mal gebaut worden.
Berühmt geworden durch den von einem Flugzeugträger aus gestarteten Bombenangriff
auf Tokio ist die Mitchell von vielen Ländern gekauft worden; Holland war damals
das erste Land, was den Kaufvertrag unterschrieben hatte. Die B-25 aus dem Display
wurde 1944 gebaut. Ende 1989 wurde sie in Los Angeles gekauft, von einem heruntergekommenen
Zustand restauriert und mit den Abzeichen der ehemaligen holländischen Mitchell
Squadron versehen. Seit 1990 ist sie in Eindhoven stationiert.
David Bradshaw vom Harrier GR-7 Display Team aus Wittering hat die Zuschauer mit einer
Vorführung verwöhnt, die aufgrund der extremen Nähe zur Crowdline sicher
vielen unvergessen bleiben wird.
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Harrier GR-7 |
BAe Hawk |
Douglas DC-3 |
Ebenfalls aus England kam die Hawk mit Flight Lt. Pete Sharpe von der
Basis RAF Valley. Er ist 31 Jahre und seit 1990 bei der Royal Air Force. Gelernt hat
er wie alle auf der Chipmunk, dann auf der Tucano, schließlich auf der Hawk,
bevor er zu einer Jaguar Squadron wechselte. 2001 ist sein erstes Jahr als Hawk Displaypilot.
In der Mittagspause flogen lediglich ruhigere Vertreter wie das Fokker Four Team und
der Alpha Jet, später drehten zwei DC-3 und eine DC-4 ihre Runden, gegen Ende
kamen mehrere Formationen von Oldtimern aus den Anfangszeiten der holländischen
Luftwaffe.
Das erste Displayteam kam aus Polen, aus Radom beim 60. Air Training Regiment. Die
Piloten des polnischen Orlik Teams sind allesamt Fluglehrer. Die Maschine ist ein Trainer
PZL 130 Turbo Orlik. Seit den ersten Auftritten Ende der Neunziger haben sie von fünf
auf sieben Maschinen aufgestockt. Die Arbeit am Entwurf der PZL 130 begann 1981, der
Erstflug fand im Oktober ´83 statt. Allerdings hat sich die Produktion der Serienflugzeuge
immer weiter nach hinten geschoben, weil sich die Lieferung des russischen 9-Zylinder
Motors ständig verzögerte. Die erste seriengefertigte Turbo Orlik wurde schließlich
erst Ende 1992 ausgeliefert, mittlerweile mit ganz anderen Motoren. Das jetzige Turboprop-Triebwerk
liefert 950 PS, das reicht für eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 500 km/h
und eine Reichweite von 1.000 km.
Leider nur am Freitag zu sehen war die MiG-21 Lancer-B aus Rumänien.
Die MiG-21 ist von der Anzahl der produzierten Stückzahl her gesehen das erfolgreichste
Jet-Jagdflugzeug der Welt. 1959 in der Sowjetunion in Dienst gestellt wurden seitdem
11.004 Maschinen gebaut, davon 195 in der CSSR und 651 in Indien in Lizenz gebaute
Exemplare. Die in China als Chendu J-7 und F-7 produzierten Abwandlungen sind dabei
noch nicht mitgezählt. Obwohl sie so betagt ist, sind immer noch fast 4.000 Stück
weltweit im Einsatz, davon etwa 2.500 in der GUS. Da die Maschine noch eine ganze Zeit
im Einsatz bleiben wird, bietet die Firma Aerostar aus Rumänien ein Upgrade Programm
an.
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MiG-21 aus Rumänien |
F-4 F Phantom aus Laage |
vom JG 73 Steinhoff,
2. Staffel |
Fast genauso alt, nämlich mit Erstflug 1958 ist die McDonnell
Douglas F4 Phantom. Sie wurde erst bei der US Navy, dann beim Marine Corps, ein Jahr
später bei der US Air Force eingeführt und schließlich mit 5195 Maschinen
ein weltweiter Exportschlager. Mittlerweile sind sie in den meisten Ländern durch
modernere Typen abgelöst worden, in Europa fliegen sie aber noch in Griechenland,
Spanien, der Türkei und Deutschland. Ende der Achtziger wurde ihr nahes Ende prophezeit,
weil sie im Dogfight gegen wendige Gegner keine Chance mehr hatte. Seit die Elektronik
aber eine immer größere Rolle spielt und die deutschen Phantoms mit Elektronikupdates
mächtig aufgerüstet worden sind, können sie durchaus noch ein Wörtchen
mitreden. Diese hier kommt vom Jagdgeschwader Steinhoff aus Laage, der Pilot ist Markus
Welker. Als nette Geste den Gastgebern gegenüber hat die Besatzung nach der Landung
die holländische Fahne wehen lassen.
Das zweite Aerobatik Team waren die Patrouille Suisse. Nach 30 Jahren
auf dem Hunter sind sie ab 1995 auf dem Tiger F5-E unterwegs. Die Nr. 1 ist Captain
Jan Frasa, die zwei und drei Thomas Peier und Nils Hämmerli, die vier und fünf
Marcel Mühlethaler und Daniel Siegenthaler und die sechs nach wie vor Daniel Stämpfli.
Der Commander ist Daniel Hösli und den Sprecher machte wieder der äußerst
sprachgewandte Major Aldo Wicki.
Zwischendurch begeisterten die französische Mirage 2000 sowie das Jaguar Duo
"Raffin Mike".
Die sonderbemalte Viggen aus Uppsala hatte einen stilisierten Elch auf der Unterseite.
Die Viggen hat jetzt im Sommer 2001 genau 30 Jahre auf dem Buckel; sie kam 1971 als
Nachfolger für die Draken auf den Markt. Die Tragflächenkonfiguration mit
den Delta- und den Canardflügeln bewirken auf einfachere, aber ebenso wirksame
Weise die Vorteile von Schwenkflügeln, da sowohl perfekte Langsam- als auch Highspeedflugeigenschaften
gewährleistet werden.
Die letzte der fünf Versionen, die JA-37, wurde 1979 als Luftüberlegenheitsjäger
in Dienst gestellt. Sie ist bewaffnet mit einer 30 mm Kanone und 6 Luft-Luft Lenkwaffen.
Insgesamt wurden 329 Viggen gebaut.
Es folgte ein heftiger Wettstreit zwischen drei der möglichen Nachfolger der F-16.
Den Anfang machte die Gripen, die von sich behaupten kann, daß sie der erste
in Dienst gestellte Jäger der 4. Generation ist. Auch sie hat zur erhöhten
Wendigkeit die Canardflügel. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 2.126
km/h, die Überführungsreichweite 3.800 km, der Kampfradius mit einer Tonne
Waffenlast (max. vier Tonnen) 900 km. Das Triebwerk liefert 53 Kilonewton ohne bzw.
80,5 mit Nachbrenner. Das ist allerdings im Vergleich zu den schärfsten Konkurrenten
Rafale und Eurofighter auch unter Berücksichtigung des geringeren Gewichts eher
wenig. Deshalb fiel einem auch bei genauer Betrachtung des Displays auf, daß
manche Manöver nur mit gebremstem Schaum geflogen werden konnten.
Der Eurofighter wurde vom italienischen Testpiloten Marco Venanzetti
vorgeflogen. Geboren 1962 kam er mit zwanzig Jahren zur Luftwaffe. Er flog zunächst
den Starfighter und machte dann Karriere als Testpilot. 1998 kehrte er kurz zurück
in den aktiven Dienst, diesmal mit der AMX, wobei er auch mehrere Missions im Kosovo
flog, wonach er aber endgültig in die Testfighterprogramme zurückkehrte.
Er hat rund 3.000 Flugstunden auf mittlerweile 64 verschiedenen Typen in seinem Logbuch.
Der Eurofighter ist das Kraftpaket unter den drei Konkurrenten; seine Triebwerke liefern
120 ohne bzw. 180 Kilonewton mit Nachbrenner, also mehr als das Doppelte der Gripen.
Der Kampfradius mit zwei Tonnen Waffenlast beträgt 1.900 km. Die Höchstgeschwindigkeit
liegt mit Mach 2.0 etwas unter der der Gripen, dafür kann er aber statt nur 2,5
Tonnen immerhin 6 Tonnen Waffen an seine Außenstationen hängen. Zur Zeit
wird an schubvektorgesteuerten Triebwerken gearbeitet.
Den optisch besten Eindruck hat aber zweifellos die Rafale gemacht.
Sie hat nicht unbedingt bessere Flugleistungen, aber dem Displaypiloten konnte keiner
das Wasser reichen. Die Rafale ist der Ersatz für die veralteten Jaguars, Mirage
4, Mirage F1, Crusaders und Super Etendards. Es sind vier Varianten geplant: die Rafale
C und B als ein- und zweisitzige Version für die Luftwaffe und die M und N als
ebensolche für die französische Navy.
Das Snecma M88 Zwillingstriebwerk ist die dritte Generation der französischen
Fighter Triebwerke nach den ATAR's für die Mirage 3, 4, 5 und F1 und dem M-53
für die Mirage 2000. Sie bringen 100 Kilonewton ohne bzw. 150 mit Nachbrenner.
Das liegt immer noch einiges unter der Leistung des Eurofighter, allerdings ist eine
Exportversion des Triebwerks geplant mit nahezu angeglichenen Leistungen. Mit einer
maximalen Waffenlast von 8 Tonnen wird sogar der Eurofighter noch getoppt.
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MiG-29 aus Laage |
vom JG 73 Steinhoff,
1. Staffel |
Extra 300 "Skydancer" |
Optisch mindestens genauso imposant war gute alte MiG-29. Auch sie
kam wie die Phantom aus Laage, der Displaypilot war Bernd Pfähler. Nach Übernahme
der MiG-29 durch die bundesdeutsche Luftwaffe 1990 sind im Juni 1993 alle 24 MiG-29
der ehemaligen NVA im JG73 in Dienst gestellt und mit westlichen Standards ausgerüstet
worden. Die Leistung der Turmanski RD-33 Triebwerke entspricht mit zweimal 50 Kilonewton
in etwa dem der Rafale, liegt aber bei zugeschaltetem Nachbrenner etwas darüber.
Sie ist mit Mach 2.35 etwas schneller, kann dafür (als Jäger) aber nur drei
Tonnen Waffen anhängen.
Zwischendurch wurde zur allgemeinen Beruhigung eine Einlage mit der Extra 300 vom Skydancer
Team gezeigt, gefolgt von einem Display der holländischen Pilatus PC-7.
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F-16 der RNlAF |
aus Volkel |
Pilatus PC-7 |
Die belgische F-16 mit dem Displaypiloten Danny Meersmann erzeugte
am Freitag wieder eine Welle der Zuschauer Richtung Zaun. Danny kam 1984 zur Air Force
und hat mittlerweile knapp 3.400 Flugstunden absolviert, davon 2.400 auf der F-16.
Zur Zeit ist er Flight Commander bei der 31. Tiger Squadron in Kleine Brogel. 2001
ist sein drittes Jahr als Displaypilot. Diesen Job teilt er sich mit seinem Kollegen
Rudi Schoukens.
Am Samstag ist statt der belgischen die holländische F-16 geflogen. Das holländische
F-16 Display wird in diesem und auch dem nächsten Jahr von der Basis Volkel gestellt.
Der Pilot ist Captain Richard Buis.
Die Red Arrows haben in gewohnt professioneller Manier Maßstäbe gesetzt
in Sachen perfekter Formationsflug und Timing.
Als Höhepunkt einer niederländischen Airshow wurde das Programm
traditionell mit einer Airpower Demo geschlossen. Es nahmen außer einer Hercules
noch 16 F-16 und mehrere Apache, Chinook, BO-105 und Cougars teil. Angefangen wurde
mit einer Airfield Attack, gefolgt von einer simulierten Luftlandeaktion und viel pyrotechnischer
Unterstützung. Dieses Highlight wurde dermaßen massiv in Szene gesetzt,
daß sich bestenfalls noch einige US-Shows damit messen können.
Und damit ging die Show der Royal Netherlands Air Force zu Ende. Die Zuschauer haben
bei schönem Wetter eine Flugschau von Format gesehen und die Holländer können
zu Recht stolz auf eine perfekte Organisation sein. Wenn man schon etwas zu kritisieren
sucht, fallen uns nur die viel zu lauten Lautsprecher und der nicht ruhende Sprecher
ein. Er hat es wirklich geschafft, 9 Stunden lang am Stück zu sprechen ohne einmal
Luft zu holen.
Die für die Presse zur Verfügung gestellten Areale wurden
leider nur als Kinderhort genutzt. Es wäre schön, wenn sich die Organisatoren
dafür etwas einfallen lassen würden.
Aber das soll nicht davon ablenken, daß es ein gelungenes Wochenende war und
wir alle uns schon jetzt auf den Open Dagen 2002 in Gilze Rijen freuen.
Wir bedanken uns herzlich bei der niederländischen Luftwaffe für die Unterstützung!
Ihr und euer
Kai Haarmann
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