The biggest military Airshow in the world, so machen die Briten nicht ohne Stolz
Jahr für Jahr Werbung für die RIAT. Sie kennen seit Jahren meine kritische Einstellung zu den hohen Eintrittspreise und Nebenkosten, über zu hohe Erwartungen und leere Versprechungen. Ich hab daraus gelernt, habe mich im Vorfeld nicht mehr großartig um Ankündigungen gekümmert, noch nicht mal um den Wetterbericht. Und siehe da, es gab zwar kaum besondere Highlights, aber wer ohne Hoffnungen und große Ansprüche kam, hatte ein richtig gelungenes und vollgepacktes Wochenende vor sich. Der Freitag, eigentlich Haupttrainingstag, war völlig verregnet, hatte aber trotzdem seine Reize. Das Wetter am Samstag und Sonntag war besser, aber wenn man einige pfundige Wolken genau über der Vorführbox hat, dann kann es drumherum noch so blau sein, es nützt nichts.
Erwähnenswertes am Rande: Es gab einige schöne Sachen zu sehen wie zum Beispiel die Air Tattoo Premiere für die Superhornet, außerdem wurde eine schöne Formation der Schweizer gezeigt, nicht zu vergessen der Programmpunkt 60 Jahre D-Day.
Womit wir auch bei den Themen der Air Tattoo wären: das erste und wichtigste habe ich gerade genannt, den Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie, dann gab es den 100. Geburtstag der Entente Cordiale, außerdem wurde die Hawk 30, die Jaguar stand 30 Jahre in Diensten der RAF und nicht zuletzt feierte die Hercules sogar ihren fünfzigsten. Kein Jubiläum, aber eine Art Meeting war das Fighter 04.
Vom Gang durch die Bodenausstellung ist schnell erzählt, große Besonderheiten
waren eigentlich nicht dabei.
Hier die weiteren Eindrücke des Static Display:
Anlässe für ein deftiges Flugprogramm gab es eigentlich genug, aber geflogen sind mehr oder weniger die üblichen Verdächtigen, nur dass die Rubriken jährlich wechseln. Da fragt man sich doch, was wohl dagegen spricht, mal Abwechslung ins Flying Display zu bringen. Wir können uns sicherlich die Hoffnung abschminken, dass noch mal so eine Ostschwemme kommt wie Mitte der 90er, das hat mehrere Gründe. Aber andererseits fragt sich der geneigte und meist unverzagt optimistische Zuschauer, warum man nicht mal ein bisschen improvisiert. Es muss doch kein ausgereiftes Programm vorgeführt werden, einfach nur ein paar Überflüge zum Beispiel einer Mirage IV. Die Maschine war am Platz, sie war flugfähig, die Piloten brennen darauf fliegen zu dürfen und das Publikum wäre mehr als dankbar. Und es gibt zahllose solcher Beispiele, ob es Oldtimer aus Duxford oder von sonstwo wären, oder zwei Runden einer Comet wie 1998, einfach mal mit einer Chinook ein Auto fallen lassen, eine ordentliche Airfield Attack mit viel Pyrotechnik oder oder oder. Es gibt so viele realisierbare Beispiele, warum wird immer nur in dieselbe Salatschüssel gegriffen? Natürlich polarisiere ich jetzt, und all das soll nicht heißen, dass die Show langweilig war. Aber wenn die Organisatoren die Einnahmen sprich Zuschauerzahlen in den Griff bekommen wollen, müssen Sie sich für die Zukunft was einfallen lassen, sonst sehe ich für die Air Tattoo langfristig schwarz. Doch nun viel Spaß bei den Einzelberichten über die Air Tattoo 2004: Flugprogramm - Fighter & Bomber 30 Jahre Hawk - 50 Jahre Hercules - 100 Jahre Entente Cordiale Das Ende der Flugvorführungen markierte der Absprung der Royal Air Force Falcons aus Brize Norton und eines französischen Teams, dem letzten Programmpunkt zur Entente Cordiale.
Den Abschluss einer gelungenen Flugshow setzte die Central Royal Air Force Band, die zu Melodien von James Bond die letzten Szenen untermalte.
Den Ausklang der Air Tattoo feierten wir wie immer auf dem nahegelegenen Campingplatz,
wo die Hardcorefans ca. eine Woche lang jede Flugbewegung akribisch verfolgt und kommentiert
haben. Und ehrlich gesagt, es gibt für einen genau solchen Hardcorefan wie mich
keine schönere Variante, die Air Tattoo ausklingen zu lassen als auf diesem Platz
mit genug Bier und vielen Freunden. Ihr und euer Kai Haarmann
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