Fortsetzung des Reports von

Cottesmore 2001:

Mittlerweile im 41. Jahr ihrer Geschichte sind die Frecce Tricolori. Sie haben sich 2001 Jahr sehr rar gemacht, in Nordeuropa waren sie nur noch in Aalborg und Leuchars zu sehen, im Osten in Konstanza, Radom und Izmir, ansonsten je einmal in Spanien und Frankreich und hier in Cottesmore, der Rest fand in Italien statt.
Der Commander ist Maurizio Rinaldis, 34 Jahre und seit 1983 bei der Aeronautica Militare Italiana. Er kam 1993 zu den Frecce und flog damals als Pony 3 und 8. Der Commander bleibt freilich am Boden, und die Piloten der hier rollenden Frecce sind der Leader Paolo Tarantino, die Nr zwei und First Left Wingman Massimo Tammaro, Pony drei und First Right Wingman Rudy Barassi, Pony vier und Second Left Wingman Mario Ferrante, dann sein rechter Gegenpart Giovanni Adamini, Pony sechs und First Slot, also beim Diamond genau in der Mitte Alessandro Fiaschi, Third Left wingman ist Andrea Rossi, Pony acht Urbano Floreani, Second Slot und damit beim Diamond ganz hinten Marco Lant und schließlich der Solist und Pony Ten Dimitri Marzaroli.
Pilot in Training als Pony 12 und damit im nächsten Jahr dabei ist Davide Capponi.

Die zweite Aufgabe der 313.Squadron, der die Frecce angehören, sind im Ernstfall leichte Angriffsaufgaben mit ihren Aermacchi MB-339. Die Frecce Piloten kommen allesamt von Einheiten, bei denen die AMX, Starfighter oder Tornado im Einsatz sind.
Wer an der Historie und technischen Einzelheiten interessiert ist, liest bitte unseren Report der Jubiläumsairshow 2000 in Rivolto, dort haben die Frecce ihren 40. gefeiert!

Aerobaticteam der

Aeronautica Militare Italiana

"Frecce Tricolori"

Die Lockheed C-141 B Starlifter kommt vom US Air Mobility Command der McChord Air Force Base. Ab dem Ende des Jahres 2001 wird mit der Ausmusterung begonnen zugunsten der Globemaster 3.

Die erste C-141 A wurde im Oktober 1964 an die Tinker Air Force Base in Oklahoma ausgeliefert. Sie war aber nur kurze Zeit im Dienst, da stellte man schon fest, daß die Nutzlast von rund 32 Tonnen kaum erreicht werden konnte. Die Starlifter wurde unter anderem konstruiert, um Minuteman Intercontinental-raketen zu transportieren, aber bei anderen Frachten war die Nutzlast lange nicht erreicht, da war der Rumpf zu Ende.
Das führte dazu, daß in den Siebzigern alle 270 Maschinen um gut sieben Meter zur C-141 B-Version verlängert wurden. Das Ergebnis war eine Erweiterung der Nutzlast auf 41 Tonnen oder anders ausgedrückt war der Effekt derselbe, als hätte man weitere 80 C-141 A gekauft. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit der Luftbetankung geschaffen.

63 Maschinen der Air Force Reserve und der Air Guard sollen nochmal ein Upgrade zur
C-Version erhalten und damit bis 2006 im Einsatz bleiben. Die neuen Features sollen Allwetterflugtauglichkeit sein, außerdem ein GPS-System, eine verbesserte Spritanzeige und Flareausrüstung.

C-141 B

Starlifter

Von der nahe gelegenen Basis Wittering kam das Harrier Display Team mit David Bradshaw am Knüppel. Seine Flugkarriere begann abgesehen von den üblichen Trainern mit der Jet Provost und der Hawk. Seit 1995 fliegt er den Harrier, war zwischenzeitlich in Laarbruch stationiert, dann in Cottesmore und wechselte schließlich nach Wittering.

Überzeugend wie immer die Vorführung der Mirage 2000, diesmal von der Armee de`l air Basis Orange.

Das Marinefliegergeschwader 2 in Eggebek ist mit ihrem IDS Tornado zur Stelle. Das maximale Startgewicht liegt bei 28,5, das maximale Landegewicht 23,5 und die höchst zulässige Waffenzuladung bei 7 Tonnen. Die Feuergeschwindigkeit der beiden 27mm Kanonen ist 1.700 Schuß pro Minute, es können allerdings nur 180 Schuß mitgeführt werden. Die Flügelpfeilung beträgt 25° im Langsamflug und 67° beim hohen Geschwindigkeiten. Dank der Schubumkehr kommt die Tornado mit ca. 400 Meter Landestrecke aus.

Harrier Displayteam

Mirage 2000

Tornado IDS Bundesluftwaffe

Das Schwergewicht des Tages war die Boeing C-17A Globemaster 3. Sie kam mit amerikanischen Hoheitszeichen daher, aber im Static Display war schon eine der vier zu sehen, die die Royal Air Force für mindestens sieben Jahre geleast haben. Stationiert werden sie in Brize Norton sein, und der Leasingvertrag schließt auch ein intensives Training der britischen Piloten in Oklahoma ein.
Der Leasingvertrag für die C-17 ist der erste, der jemals für einen Schwertransporter außerhalb der USA geschlossen wurde. Bereits ein Jahr nach der Vertragsunterzeichnung im Mai 2000 erreichte bereits die erste Maschine britischen Boden. Die Amerikaner haben für sich den Kauf und die Lieferung von 120 Globemaster beschlossen, wovon bisher gut die Hälfte ausgeliefert worden ist. Die Aufstockung um weitere 60 auf 180 ist langfristig beschlossene Sache.
Die Zuladung beträgt 80 Tonnen, also doppelt so viel wie die Starlifter, die Reichweite ohne Nachtanken gut 4.000 Kilometer. Die britischen Leasingmaschinen gehören zum Block 12 Programm, die sich durch eine Zuladung von nur 45 Tonnen auszeichnen, dafür aber eine verlängerte Reichweite um rund 1.000 Kilometer haben. Die Maschine im Flugprogramm kommt von der Charleston AFB in South Carolina.

C-17 mit Überflug Red Arrows

In Memoriam Johnnie Johnson

C-17 Globemaster III

Drei Harrier vereinten sich zu einem Überflug mit einer Spitfire. Diese Formation und das anschließende kleine Spitfiredisplay wurde in Gedenken an das im Januar 2001 verstorbene Weltkrieg Zwei Fliegeras Johnnie Johnson geflogen. Er wurde 85.
Der Pilot der Spitfire, Andy Sefton, seines Zeichens Cheftestpilot bei Rollce Royce plc, bekam für seine Vorführung die Sir Douglas Bader Trophy für das beste Einzeldisplay.

National Display Team

"Patrouille de France"

Alpha Jet

Die Franzosen haben in der Geschichte der Luftfahrt immer schon ganz vorne im Boot gesessen und können auf viele Pionierleistungen zurückblicken. Auch bei der Sektion Kunstflug gab es einige bemerkenswerte Dinge wie zum Beispiel 1913 den ersten Looping, womit sich der berühmte Pageaud unsterblich gemacht hat. Auch einige der ersten Kunstflugteams kamen aus Frankreich, die Patrouille d'Etampes und die Patrouille Weiser.
Wie überall hat auch dort der Krieg eine Pause erzwungen, aber danach schossen die Teams wie Pilze aus dem Boden. Das zweite, dritte und vierte Jagdgeschwader hatte je ein eigenes Team, die mit Vampire und Thunderjets unterwegs waren. Der Titel Patrouille de France wurde damals noch wie eine Trophäe weitergereicht, vom 3. Geschwader in Reims an Dijon und immer weiter: bis 1964 stellten auch noch Cambrai, Bremgarten und Nancy das Team.
Damit wurde im Februar 1964 Schluß gemacht; ab da durfte nur noch die Fliegerschule in Salon de Provence das Vorführteam besetzen. Die Standardformation der Patrouille de France bestand aus neun Fouga Magister. Sie flogen in 16 Jahren 810 Vorführungen, bevor sie 1981 auf den Alpha Jet wechselten und auf 8 Maschinen reduzierten.

Der Alpha Jet hatte seinen Erstflug 1973, fliegt maximal 991 km/h und ist eine deutsch-französische Gemeinschaftsproduktion.

Diese nächste Vorführung war eine Einlage der NAVY. Die vier britischen Hawks und die beiden französischen Dassault Falcons simulierten einen Raketenangriff und dessen Abwehr, wobei die Raketen durch die Flugzeuge dargestellt werden.

Einen der begehrtesten Preise hat der Finne Captain Jyri Selvenius eingeheimst für die beste Solo-Jetdemonstration, die Solo Jet Aerobatic Trophy. Seine F/A-18 C kommt von der Basis Rovaniemi, hoch oben im Norden, und auch wir haben ihn sofort für einen heißen Titelaspiranten gehalten!
Finnland hat damals 57 F/A-18 C geliefert bekommen. Die C-Version hat gegenüber der A-Variante eine verbesserte Avionik, andere Instrumentierung für Nachtangriffe und erweiterte Flugkörperkapazität an den Außenstationen.

Dassault Falcons + BAe Hawks

F/A-18 C - Finnish Air Force

Ein Hauch von Sentimentalität macht sich jetzt wieder breit, weil die Jaguars, zumindest die französischen Ende des Jahres 2001 ausgemustert werden. Das Duo Raffin Mike wird sich dann nach was neuem umsehen müssen.

SEPECAT Jaguar

Demo Team Armee de l'Air

"Raffin Mike"

Ein Hammer war wie schon in den letzten Jahren die ungarische MiG-29 aus Kecskemet. Major Gyula Vari hat wieder gleich zwei Preise bekommen, die "As the crow flies-trophy", verliehen von den Friends of IAT und die Lockheed Martin Cannestra Trophy für das beste Display eines ausländischen Teilnehmers.
Die Zuschauer waren begeistert und haben am Samstag ihren sonst eher spärlichen Beifall großzügig verteilt, am Sonntag, zusätzlich ins Programm aufgenommen, haben sie laut gejubelt.

MiG-29 Hungarian Air Force

Flares, im Dutzend billiger

Ungewöhnliche Perspektive

Gegen Ende sollte die F-15 C noch einmal alles toppen. Die Eagle ist, was die Flugleistung angeht, sicher das Tüpfelchen auf dem i. Vorgeflogen vom East Coast Demonstration Team von der Langley Air Force Base hat die Eagle sicher das geboten, wonach die europäischen Airshowfans schon seit Jahren gelechzt haben. Im Vorjahr ist sie nur Training geflogen, der Rest fiel den niedrigen Wolken zum Opfer.
Das East Coast Demoteam ist in Virginia in der Nähe von Hampton beheimatet . Der Mann am Knüppel ist Major Dan Blue.

East Coast Demo Team

F-15 C

Ließ keine Wünsche offen

Auf die übliche Formation einer Maschine mit den Red Arrows wurde verzichtet. Dafür erfolgte ein einsamer Überflug einer VC-10 als Tribut an Brian Trubshaw. Der Mann, der als Cheftestpilot von Vickers und auch der Concorde Geschichte geschrieben hat, ist ebenfalls in diesem Jahr verstorben.

Ein größenmäßig ähnliches Kaliber war die Nimrod der Royal NAVY.

Royal NAVY

Nimrod

VC-10

Den endgültigen Schlußpunkt setzten die Red Arrows. Das britische Demoteam überzeugte wie immer durch absolute Perfektion in Choreographie und Timing. Wer diesen Jungs das Wasser reichen will, muß erst noch angelernt werden. Eine besondere optische Note beim Display setzte das Abendlicht.

Aerobaticteam der

Royal Air Force

"Red Arrows"

Sie stimmen sicher mit uns überein, daß dies eine sehr gelungene Air Tattoo war. Aber wer weiter so tolle Erfahrungen sammeln will, muß wohl in Zukunft noch tiefer in die Tasche greifen.

Begleiten Sie uns noch durch das abendliche Abenddisplay und freuen Sie sich mit uns auf die RIAT 2002, back home in Fairford!

Abendstimmung

auf der RAF Base

Cottesmore

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Ihr und euer
Kai Haarmann


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