SIAD Bratislava 2004

Flugprogramm - Teil 2


Immer wieder ein Hingucker ist die F-16. Trotzdem hab ich nicht wenige Stimmen gehört, die lieber auf die westlichen Standardbeiträge verzichtet hätten zu Gunsten der immer seltener werdenden Displays der guten alten Ostkracher. Es wird die Zeit kommen, und die ist nicht mehr allzu weit entfernt, da werden wir egal in welchem Land nur noch F-16, F-18 und Eurofighter sehen.

Das mag rüstungstechnisch vernünftig sein, aber bei uns Airshowfetischisten wird über kurz oder lang die große Langeweile aufkommen. Mögen uns die alten Stinker wie Phantom und MiG noch lange, lange erhalten bleiben und hoffentlich kommen russische Produkte wieder verstärkt in den Westen, wie es Mitte der 90er der Fall war. (Ein frommer Wunsch, der mir nicht erfüllt werden wird…).


<=== Die Hawk feierte 2004 ebenfalls Geburtstag, ihren 30. Die Sonderbemalung ist erst drei Tage vorher auf dem Stützpunkt RAF Valley entstanden.

Das zweite große Team war die Patrouille de France. Sie haben am ersten Tag der SIAD den Unwillen auf sich gezogen, weil sie ein scheinbar völlig unkoordiniertes Display geflogen sind und oftmals lange Zeit völlig von der Bildfläche verschwunden waren. Nicht nur beim Training, was nur vom Leader und den Solisten geflogen wird, sondern auch bei der Vorführung. Am zweiten Tag allerdings haben sie die Fehler abgestellt und die alte Begeisterung hervorgerufen. ===>


Mit ihrer Größe und eleganten Linie hat die Su-27 die die Flight Line dominiert. Sie ist das Pendant zur amerikanischen F-15, beide konzipiert als Langstrecken Luftüberlegenheitsjäger. Die Sukhoi ist ausgerüstet mit einem Fly-by-wire System, einem Pulse-Doppler Radar und kann bis zu 10 Luft-Luft Raketen mit Look down - Shoot down Fähigkeit mitführen. Es ist gerade zwei Jahre her, dass in der Ukraine bei einem Unfall mit der Su-27 66 Zuschauer getötet und ebenso viele verletzt wurden, insofern ist es verständlich, dass das Programm im Gegensatz zu damals abgespeckt und mit gebremstem Schaum geflogen wurde. Trotzdem hat der Pilot Lieutenant Colonel Fedir Tyschuk den Cup für das beste Display auf der SIAD gewonnen.


Die nächsten Preisträger waren die Frecce Tricolori. Sie haben die Trophäe für das beste Displayteam abgesahnt. Ich oute mich zwar immer wieder als Fan der Frecce, aber trotzdem können die Italiener froh sein, dass die Red Arrows wegen eines Termins in Cosford nicht kommen konnten. Fliegerisch kriegt gegen die Engländer kein Team eine Schnitte! Das soll aber nichts vom Können der Italiener abknipsen. Sie sind perfekt wie immer geflogen, es gab keinen langweiligen Augenblick und der Solist ist so niedrig wie selten geflogen. Mario Ferrante meinte auf der Aftershowparty zu mir grinsend, dass die Frecce den Preis sowieso nur wegen des Solodisplays bekommen hätten. An Selbstvertrauen hat es ihm noch nie gemangelt. Er ist übrigens das letzte Jahr bei den Frecce, ab 2005 wird er in den USA auf einem längeren Lehrgang für die F-16 geschult. Sein Nachfolger wird es schwer haben, aber ich bin mir sicher, er wird es ebenso gut hinkriegen. Die Frecce hatten für 2004 26 Displays in ihrem Programm, die Show in Bratislava war die 10. davon.


Dann ging es mal wieder etwas flotter zu Werke:

<=== den Anfang machte ein Tornado GR.4 der RAF, gefolgt von einer Mirage 2000 von der Basis Orange der Armee de l'Air. Pilot war wie in den letzten Jahren Nick Valleé. ===>


Das letzte Team des Tages waren das Team Iskra. Die Polen waren bemüht, in Sachen Publikumsinteresse und fliegerischen Fähigkeiten zu den anderen Teams aufzuschließen, aber so richtig ist ihnen das nicht gelungen. Mit den Maschinen sind nun mal keine aufsehenerregenden Bocksprünge zu machen. Und der graue Himmel hat sein übriges getan. Trotzdem sollten wir froh sein um alles auf einer Airshow, was anders aussieht als das, was man überall sieht.


Als Schlusslicht flog nach einer Alenia G-222 noch eine seltene Maschine, die jugoslawisch-rumänische Gemeinschaftsentwicklung J-22 Orao. Sie gehört zu den Luftstreitkräften von Serbien und Montenegro.


Damit ist das Slovak Air Display zu Ende gegangen. Was mich besonders beeindruckt hat, war die Gastfreundschaft der Slowaken. Dass die holde slowakische Weiblichkeit ihre besonderen Reize hat, dürfte bekannt sein, aber auch das Miteinander der ganzen Bevölkerung ist bemerkenswert, da können sich manch andere Nationen eine Scheibe von abschneiden.

und so weiter und so weiter... :-)


Bevor wir die Basis verlassen haben, sind wir noch auf ein Bier zur Aftershowparty abgedriftet. Zunächst erfolgte die Verleihung diverser Preise, die ich vorhin schon erwähnt habe, danach war Party angesagt.
Als Überraschung hatten die Organisatoren eine Travestieshow engagiert. Die Fotos davon behalte ich aber besser für mich :-) , verabschiede mich von Ihnen und würde mich freuen, wenn es Ihnen gefallen hat.

Lt.Col. Tyschuk (Su-27)

Frecce Tricolori

Jan Ströhmer, Tornado IDS


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